Literatur zu Künstlicher Intelligenz in der Psychotherapie

Zeitschriftenartikel

KI halbiert den Zeitaufwand für die Therapie-Dokumentation

Von Anastasia Batkhina

Laut einer Studie aus den USA verringert der Einsatz des KI-Tools "Yung Sidekick" den Dokumentationsaufwand pro Psychotherapie-Sitzung von 20 auf 9 Minuten und verkürzt die Vorbereitungszeit von 15 auf 9 Minuten.

Durch den Einsatz der KI erleben die Therapeut:innen ihre Selbstwirksamkeit und den Fortschritt der Therapie etwas positiver. Allerdings hat die Nutzung der KI keinen Einfluss auf ihr persönliches Wohlbefinden.

In der Studie wurden 70 Therapeut:innen in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe nutzte während eines Monats Yung Sidekick, die andere nicht. Alle Teilnehmer:innen wurden zu drei verschiedenen Zeitpunkten befragt.

Künstliche Intelligenz in der Psychotherapie – Wie neue Technologien entlasten können

Von Raffaela Witting

Künstliche Intelligenz (KI) kann Psychotherapeut:innen bei administrativen Aufgaben wie der Dokumentation entlasten, ohne die therapeutische Beziehung zu ersetzen. Tools wie PlaynVoice ermöglichen datenschutzkonforme, effiziente Nachbereitung und schaffen mehr Raum für Präsenz im Gespräch. Die Verantwortung bleibt beim Menschen – KI darf unterstützen, nicht ersetzen. Wichtig sind Datenschutz, Qualität und fachlich reflektierter Einsatz.

systemis.ch, 18.07.2025

KI-Mythen entlarvt: Warum VIA Therapeuten unterstützt – und nicht ersetzt

Von Manuel Gremblewski

VIA zeigt, dass KI in der Psychotherapie nicht ersetzt, sondern unterstützt: Sie reduziert Dokumentationsaufwand, wahrt höchste Datenschutzstandards und wurde speziell für therapeutische Anforderungen entwickelt. KI schafft mehr Raum für Menschlichkeit, Empathie und Beziehungsgestaltung. VIA entkräftet gängige Mythen und zeigt, wie KI verantwortungsvoll, effizient und sicher in der psychischen Gesundheitsversorgung eingesetzt werden kann.

via-health.ch, 26.06.2025

KI und Psychotherapie: Risiken, Chancen und ethische Grenzen

Zeitschrift PPP (Psychotherapie in Politik und Praxis, Magazin des Bundesverbands der Vertragspsychotherapeuten e. V.), Fokus der Ausgabe 01/2024 (Bonusmaterial)

  • Einführung
    Von Bernd Aschenbrenner und Mathias Heinicke
    → Überblick über KI im Alltag und erste Gedanken zu den Chancen und Risiken für die Psychotherapie.
    Seite 6:
  • Expertengespräch mit Prof. Dr. Marc Schreiber
    Interview geführt von Mathias Heinicke
    → Kritische Betrachtung der KI in der Psychotherapie, Betonung der Unersetzlichkeit von Intuition und individueller Beziehung.
    Seiten 8–11
  • Zur Positionierung des Deutschen Ethikrates
    Von Mathias Heinicke
    → Analyse der Ethikrats-Stellungnahme zu KI im Gesundheitswesen, Kritik an der Gleichsetzung von Apps mit echter Psychotherapie.
    Seiten 12–13
  • Chatbots in der Psychotherapie: Lernen am Modell?
    Von Prof. Dr. Nils F. Töpfer
    → Psychoanalytische Perspektive auf die Rolle von Chatbots, Gefahr der Förderung eines „falschen Selbst“ statt echter emotionaler Entwicklung.
    Seiten 14–15
  • KI in der psychodynamischen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie – Ein Differenzierungsversuch
    Von Bernd Aschenbrenner
    → Reflexion darüber, wie KI unterstützend eingesetzt werden könnte (z. B. kreative Bildgenerierung bei sprachlosen oder schwer erreichbaren jungen Patient:innen).
    Seiten 16–17
  • Sekundärtraumatisierung: Wir brauchen ein Subjekt als Gegenüber
    Interview mit Prof. Dr. Catrin Misselhorn, geführt von Mathias Heinicke
    → Ethische Diskussion über KI, Verantwortungslücken, Risiken von Manipulation und die Unersetzbarkeit echter menschlicher Beziehungen.
    Seiten 18–21

Leitfaden

Künstliche Intelligenz – Hinweise zum Einsatz in Praxen

Von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV)

Die KBV liefert praxisnahe Hinweise zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in Arztpraxen. KI-Systeme – von Chatbots und Dokumentationshilfen bis zu Diagnostikentscheidungsunterstützung – können Prozesse vereinfachen, Qualität und Effizienz steigern. Entscheidend sind Transparenz, Evidenz, ethische Standards und menschliche Verantwortung: KI darf nicht selbst Entscheidungen treffen; Ärztinnen und Ärzte bleiben verantwortlich. Die EU-KI-Verordnung regelt risikobasiert den Einsatz, mit gestaffelten Anforderungen, etwa CE-Kennzeichnung für Medizinprodukte, Konformitätserklärungen ab 2026/2027 und Datenschutz nach DSGVO. Für Cloud-Lösungen sind C5-Testat ab Juli 2025 und sichere Datenverarbeitungsorte (EU/EWR oder Länder mit Angemessenheitsbeschluss) Pflicht.

KBV Praxiswissen Künstliche Intelligenz, Mai 2025

Bücher

Bedrohen KI-Algorithmen die psychotherapeutische Freiheit? Wie künstliche Intelligenz der psychotherapeutischen Qualität dienen kann – Frank Jacobi (Februar 2024): Kurzes, prägnantes Essential über Chancen und Risiken algorithmischer Eingriffe auf therapeutische Autonomie.
Weitere Informationen

Künstliche Intelligenz in der Beratung – Ein Kompass für die systemische Praxis – Emily M. Engelhardt und Stefan Kühne (Juni 2025): Vermittelt Grundlagen, Funktionsweisen, Einsatzbereiche (z. B. Chatbots, Bildgeneratoren, Supervision).
Weitere Informationen

Zwischen prometheischem Unbehagen und Automation Bias: Die Rolle von Künstlicher Intelligenz in Therapie und psychosozialer Beratung aus systemischer Sicht – Ingmar Suhr (Dezember 2024): Analysiert generative KI-Applikationen in Trauma-, Sucht- und Depressionsbehandlung.
Weitere Informationen

Was machen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz mit der Psychotherapie? Einwürfe und Provokationen – Herausgeber Bert te Wildt et al. (Oktober 2024): Sammlung von Reflexionen über Digitalisierung und KI in der Psychotherapie.
Weitere Informationen