Swiss HealthAssist: Der Allrounder mit Tücken

Ich habe Swiss HealthAssist im Oktober 2025 mit verschiedenen Beispielaufnahmen ausprobiert. Hier berichte ich vom konkreten Vorgehen und von meinen ersten Erfahrungen.

Vor dem eigentlichen Start muss ich eine elektronische HIN-Identität erstellen. Danach abonniere ich mich bei Swiss HealthAssist. Dabei muss ich bereits meine Kreditkarte angeben. Ich kann aber sofort nach der Anmeldung das Abonnement wieder kündigen und das Tool trotzdem zwei Wochen lang kostenlos testen.

Die Benutzeroberfläche erinnert stark an ChatGPT. Auf der Startseite befinde ich mich im eigentlichen Swiss HealthAssist, der wie ChatGPT zu bedienen ist. Oben links kann ich ausserdem zu den sogenannten Assistenten wechseln, wo ich eigene Dokumente hochladen und mit KI weiterverarbeiten kann. Für meinen Versuch ist die dritte Funktionalität, der sogenannte Listener relevant:

Hier im Listener eröffne ich eine neue Session:

Ich kann der neuen Session einen Namen geben, indem ich das oberste Feld überschreibe. Ausserdem wähle ich die Anzahl der Teilnehmenden, die gewünschte Sprache der Auswertung und die gewünschten Verarbeitungsoptionen. Ich kann eine oder mehrere Optionen wählen. Auch kann ich Notizen erfassen und in die spätere KI-Auswertung einfliessen lassen.

Nun starte ich die Aufnahme

Dass die Aufnahme funktioniert, sehe ich an dieser Ansicht:

Auch hier kann ich noch Notizen ergänzen und in die KI-Auswertung einfliessen lassen.

Nachdem ich auf "Beenden" geklickt habe, braucht das Tool etwa zwei Minuten, bis es die rund 15-minütige Testsequenz verarbeitet hat. Danach erhalte ich ein Transkript und die Ergebnisse für die vorher ausgewählten Verarbeitungsoptionen:

Beim Transkript fällt auf, dass Sprecherwechsel nicht zuverlässig erkannt werden, obwohl die Anzahl Personen angegeben wurde. Bei der schweizerdeutschen Aufnahme zeigten sich Verständnisprobleme. Die Zusammenfassung der deutschen Therapiesequenz ist adäquat.

Eine interessante Spezialität des Tools ist, dass ich am Schluss (unterste Zeile) wieder auf allgemeine KI-Funktionalitäten Zugang habe. Ich kann also die Ergebnisse mittels Prompts weiterverarbeiten.

Das setzt aber natürlich voraus, dass ich mich mit dem Prompten auskenne. Swiss HealthAssist hat dazu einen kostenlosen Crashkurs aufgeschaltet, wo auch allgemein dieses Tool vorgestellt wird.

Fazit

Swiss HealthAssist ist bezüglich Datenschutz bestens aufgestellt: Es besteht keinerlei Abhängigkeit von US-amerikanischen Tech-Firmen wie Microsoft. Und durch die Zusammenarbeit mit HIN ist auch der Zugang zum Tool bestens abgesichert.

Swiss HealthAssist scheint mir zum heutigen Zeitpunkt aber eher ein generelles Werkzeug analog zu ChatGPT zu sein, und nicht eine spezialisierte, "pfannenfertige" Lösung für die Aufzeichnung und Verarbeitung von Gesprächsnotizen und das Erstellen von Berichten im Berufsfeld der Psychotherapie.

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